Pornografie
I know it when I see it.
Dies ist die Aussage des Richters Potter Stewart aus dem Jahre 1964, als er Porngrafie definieren sollte und zeigt die Personenabhängigkeit der Definition auf. Die Definition von Pornografie ist immer abhängig von Zeit, Kultur, Person und Kontext.
Erotische und pornografische Inhalte sind heutzutage omnipräsent. Wer einen Browser bedienen kann, hat online freien Zugang zu pornografischem Material. Aufgrund dessen möchten viele Eltern ihre Kinder schützen und installieren auf ihren Geräten (Computer, Handys und Tablets) Filterprogramme. Doch diese Programme filtern nie alle Inhalte und lassen sich umgehen. Wer gezielt nach pornografischen Inhalten sucht, findet diese.
Doch welche Effekte hat der Kontakt mit pornografischen Inhalten für Kinder und Jugendliche? Darüber diskutiert die Wissenschaft seit vielen Jahren.
So gehen manche Studien davon aus, dass der Pornografiekonsum für Minderjährige ein Risikofaktor für eine zukünftige Straffälligkeit ist (Zillmann 2004). Andere Studien konnten vermehrt positive Effekte feststellen (Döring, 2011). Bei einer Befragung in der Schweiz zeigte sich, dass Jugendliche, die regelmässig Pornografie konsumieren, vermehrt wissen, welche sexuellen Praktiken sie als nicht lustbringend empfinden. Zudem erkennen sie den fiktionalen Charakter der Pornografie (Caduff, 2013). Aktuell wird so viel Pornografie konsumiert wie noch nie. Deshalb ist es wichtig, dass bereits Jugendliche über Medienkompetenz im Themenbereich der Pornografie verfügen. Döring (2011) spricht in diesem Kontext von Pornografiekompetenz.
Dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Pornografie nicht erst auf der Sekundarstufe I beginnen kann, zeigen die Zahlen der James-Studie 2018 deutlich: Bereits um die 20 Prozent der 12- und 13-jährigen Jugendlichen haben bereits pornografische Inhalte gesehen oder diese sogar auf ihr Handy oder ihren Computer geschickt bekommen.
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Quellen
https://www.heise.de/select/ct/2020/2/1578408632792831
Döring, N. (2011). Der aktuelle Diskussionsstand zur Pornografie-Ethik: Von Anti- Porno- und Anti-Zensur- zu Pro-Porno-Positionen. Zeitschrift für Sexualforschung, 24(01).
Zillmann D. Pornografie. In: Bente G, Mangold R, Vorderer P, Hrsg. Lehrbuch der Medienpsychologie. Göttingen: Hogrefe; 2004. 565-585.
James-Studie https://www.zhaw.ch/de/psychologie/forschung/medienpsychologie/mediennutzung/james/#c115250